Sprache auswählen

Der FettschalterWieder einmal ein Buch, das Ihnen ziemlich abgehoben und unrealistisch erscheinen wird. Aber leider habe ich bei meinen Recherchen feststellen müssen, dass wir hier in Deutschland sowohl in der Politik als auch in der Gesundheit mit Hilfe der (Mainstream-)Medien künstlich in einer Parallelwelt gehalten werden, die mit der Realität nicht mehr viel gemein hat aber den Mächtigen dieser Welt gute Profite verspricht.

Das Buch wurde 2015 geschrieben und auch gleich ins Deutsche übersetzt. Leider mit relativ vielen Rechtschreibfehlern, was aber dem Inhalt nichts nimmt. Wie es sich für ein ordentliches Buch gehört mit Quellenangaben, die sich über knapp 40 Seiten erstrecken.

Zunächst Begriffserklärungen, wobei Sie für diesen Artikel nicht wissen müssen, was das genau ist: ATP: Adenosintriphosphat, unsere Energiewährung, ohne läuft gar nichts, AMP: Adenosinmonophosphat, AMPK: AMP-aktivierte Proteinkinase, AMPD: AMP-Desaminase.

Man arbeitet weltweit intensiv an der Erforschung der Fettleibigkeit und den damit verbundenen Krankheiten wie Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall u.a., die die Gemeinschaft Unsummen an Geld kostet. Vorstufe dieser Krankheiten ist das metabolische Syndrom das definitionsgemäß vorliegt, wenn folgende Diagnosen gestellt wurden: Dicker Bauch, erhöhte Triglyceride, niedriges HDL-Cholesterin, erhöhter Blutdruck und Insulinresistenz.

Prof. Johnson hat heraus gefunden, dass die Speicherung von Fett im Körper von der Natur gezielt eingesetzt wird um längere Hungerperioden überstehen zu können. In der harten Menschheitsgeschichte bedeutete das einen Überlebensvorteil. Somit existieren heute Menschen, die Weltmeister im Fettbunkern sind, wenn die Voraussetzungen dafür gegeben sind. Er hat weiter ausgeforscht, dass es im Menschen einen genetischen Schalter gibt, der zwischen Fettverbrennung und Fettspeichern hin und her schalten kann. Und das geht so:

Der Körper arbeitet so vor sich hin, die Mitochondrien, unsere Zellkraftwerke, erzeugen zusammen mit Sauerstoff aus Fett und Glucose unsere Energiewährung ATP. AMPK ist aktiv, das die Fettverbrennung fördert und die Fetteinlagerung unten hält. Jetzt kommt Fructose daher. Das Enzym Fructokinase wird aktiv, das die Fructose in Energie (ATP) umwandeln soll. Um aus Fructose Energie gewinnen zu können, muss der Körper zunächst und extrem schnell erhebliche Energiemengen einsetzen. Es entsteht ein Energieloch (= die Müdigkeit nach dem Essen), es entsteht weiter Harnsäure und AMPD, das die Fetteinlagerung nach oben und die Fettverbrennung nach unten fährt. Die Harnsäure verstärkt diesen Vorgang noch weil sie die Anzahl unser Zellkraftwerke (Mitochondrien) verringert und so die zugeführte Nahrung nicht ausreichend in Energie umgesetzt wird. Damit muss überschüssiges Fett, das natürlich auch aus Glucose und Fructose gebildet wird, eingelagert werden. Das ist die ständige Kraftlosigkeit.

Das ist also der Schalter: Fructose wird nicht gegessen -> Fett wird verbrannt, Fructose wird gegessen -> Fett wird eingelagert. So einfach kann Leben sein.

In der Folge verursacht Fructose eine Leptinresistenz. Das Hormon Leptin gibt der Körper aus dem Fettgewebe ans Gehirn ab, wenn keine weitere Nahrungszufuhr mehr erforderlich ist. Mit Fructose wird das Gehirn auf dieses Signal „taub“. Im Gegensatz dazu signalisiert das Hormon Grehlin, dass noch Nahrungsaufnahme erforderlich ist. Wenn das nicht im Einklang mit der Erhöhung von Leptin zurück gefahren wird, essen wir zu viel.

Fructose ist also der Übeltäter, und Harnsäure. Fructose ist die Hälfte des Haushaltszuckers, 65% Honig, bis zu 65% in Maissirup (High Fructose Corn Syrup, HFCS), welches (im Gegensatz zu früher) in praktisch jedem modernen Industrienahrungsmittel eingesetzt wird. Sie ist natürlich auch in Früchten, dort aber nur wenig. Gefährlich wird sie da erst in Fruchtsäften.

Jetzt sieht es so aus, als wäre die andere Hälfte des Haushaltszuckers, nämlich die Glucose, freigesprochen. Die ist außerdem in Getreide, also Brot, Nudeln etc. Leider ist das nicht so, denn der Körper besitzt die Fähigkeit (wir haben es nicht anders erwartet!) die Glucose in Fructose umzuwandeln. Nur, warum sollte er das tun? Es scheint eine Notreaktion zu sein, um erhebliche Mengen an Glucose, die zum Beispiel aus hochglyklämischen Nahrungsmitteln stammt zusammen mit Insulin schnell unschädlich zu machen. Wo also schon Insulinresistenz besteht, wählt der Körper diesen Weg besonders gern.

Eine weitere Quelle von Fructose sind Fructane. Beim Menschen gibt es nur eine relevante Anwendung. Die Bakterie Streptokokkus mutans erzeugt sie in der menschlichen Mundhöhle zur Bevorratung in Zahnzwischenräumen, wenn der Mensch mal gerade keinen Zucker isst. Außerdem enthalten Präbiotika Fructanase-produzierende Bakterien und Probiotika enthalten direkt Fructane. Also Vorsicht, wenn Sie das nächste Mal zu Danone greifen wollen. Fructane können aber bei Pferden Ursache für Fettleibigkeit, von metabolischem Syndrom und Laminitis (Futterrehe) sein.

Die Fructokinase, also das Enzym zum Abbau der Fructose, sieht der Autor verantwortlich für eine ganze Reihe weiterer Krankheiten wie Nahrungsmittelallergien, Zöliakie, Morbus Crohn, Leaky gut (also der undichte Darm), ADHS, Demenz. Eine große Chance zur Kontrolle der Fettleibigkeit sieht er deshalb in der Entwicklung von Fructokinasehemmstoffen, denn die Verwertung von Fructose muss nicht ein. Jeder Mensch kann auch ohne Fructose gut leben und es ist nicht notwendig, dass sie überhaupt in den Körper kommt.

Jeder Gichtgeplagte weiß wo Harnsäure enthalten ist. Leider gehört auch Bier dazu. Genauer die Bierhefe, weil sie DNA und RNA enthält. Also, wenn es schon Bier sein muss, dann möglichst helles durchsichtiges. Aber auch eine Bleivergiftung oder Natriumglutamat vom Chinesen (aber auch Glycin und Glutamin) treibt den Harnsäurespiegel nach oben weil es bei der Synthese von Harnsäure gebraucht wird.

Stoffe, die helfen:

Allopurinol ist nach wie vor das beste Mittel zur Senkung des Harnsäurespiegels. Die Vorteile eines niedrigen Harnsäurespiegels übertreffen die Nebenwirkungen des Mittels bei weitem, wenn man die ersten 3 Monate „überlebt“ hat.

Metformin ist ein AMPD-Hemmstoff arbeitet also der negativen Wirkung von Fructose und Harnsäure entgegen.

AICAR, ein neues Produkt und Doping-Mittel, arbeitet ähnlich wie Metformin, aber etwas wirksamer.

Resveratrol, ein natürliches Mittel, das z.B. in Rotwein vorkommt. Wie es wirkt weiß man nicht, aber es wirkt.

Die Unterstützung der Mitochondrien, unserer Zellkraftwerke, geschieht mit Vitamin C, N-Acetylcystein (NAC), Ubichinol, eine Form des Coenzyms Q10 und Leucin, einer essentiellen Aminosäure.

Uricase, das Enzym zur Umwandlung der Harnsäure in Allantoin. Dieses Enzym ist uns vor etwa 15 Mio. Jahren leider abhanden gekommen. Inzwischen wird es nachgebaut in Form des Medikaments Fasturtec.

Weitere Stoffe: Kaffee, Kakao (Epicatechin), und natürlich tägliche Leibesübungen von mind. 30 Minuten in Form von Ausdauer- und/oder Krafttraining.